Übergewicht, Adipositas und die Gefahr von Folgeerkrankungen


Die Liste der Krankheiten und Symptome, die durch Übergewicht und Adipositas ausgelöst oder begünstigt werden können, ist lang. Dabei gilt: Je höher das Übergewicht, desto größer ist auch die Wahrscheinlichkeit, an zumindest einer der Folgeerkrankungen zu leiden. Dies kann sich auf die Gesundheit auswirken und die Lebensqualität nachhaltig beeinträchtigen.

Wie wahrscheinlich es ist, dass ein Mensch negative körperliche Folgen von Übergewicht erleidet, lässt sich ungefähr anhand des Body-Mass-Index (BMI) einschätzen. Während bei einem BMI von 25 der Bereich des Übergewichts beginnt, spricht man bei einem BMI von über 30 bereits von Adipositas.1 So sind Menschen mit leichtem Übergewicht "nur" geringfügig gefährdet, Folgeerkrankungen zu entwickeln. Mit der Grenze zur Fettleibigkeit (Adipositas) oder einem noch höheren BMI-Wert, steigt die Gefahr für die Betroffenen, dass das Übergewicht gesundheitliche Nachteile mit sich bringt.

Muskeln oder Fett? Der BMI macht hier keinen Unterschied

Es ist ein häufiger Kritikpunkt am BMI, dass er sich nur bedingt zur Bestimmung von Übergewicht und Adipositas eignet. So kann ein BMI knapp über dem normalgewichtigen Wert ebenfalls mit einer erhöhten Muskelmasse, statt mit Übergewicht erklärt werden. Daher eignet sich der BMI nur mit Vorbehalt als Grundlage für Studien, die sich mit den Folgen von Übergewicht beschäftigen.

Bei der schwersten Form der Fettleibigkeit oder Fettsucht, der Adipositas permagna oder Adipositas Grad 3 mit einem BMI von über 40, ist das Risiko körperlicher Folgen bereits stark erhöht.1 Mediziner bezeichnen die Adipositas permagna auch als morbide Adipositas, also als eine krankhafte Form (lat. "morbidus" = krank), da diese von einer Vielzahl von Folgeerkrankungen begleitet wird.

Unterscheiden lassen sich bei den Folgen von Übergewicht körperliche und psychische Erkrankungen. Bei den körperlichen Beschwerden sind unter anderem Gelenkbeschwerden, wie Arthrose, zu erwähnen. Hinzu kommen zum Beispiel Gefäßerkrankungen, die mit einem erhöhten Risiko für das Herz-Kreislauf-System verbunden sind oder eine Entzündung der Leber (Folge einer Fettleber) zur Folge haben. Zudem ist starkes Übergewicht häufig mit einem Typ-2-Diabetes assoziiert. Im psychischen Bereich können als Krankheit durch Übergewicht auch Depressionen entstehen. Vor allem die Scham und Frustration bezüglich des eigenen Körpers sind hier Ursache. Eine Folge dessen ist oftmals Antriebslosigkeit und der Drang mehr zu essen, wodurch die Betroffenen nicht selten in einen Teufelskreis geraten.

Folgen von leichtem Übergewicht


Geht es um die gesundheitlichen Folgen von Übergewicht, ist die Aufmerksamkeit der Mediziner vor allem auf die krankhafte Fettleibigkeit gerichtet (Adipositas). Welche Auswirkungen und Folgeerkrankungen verhältnismäßig kleine Fettpolster haben, lässt sich nicht allgemein feststellen, sondern bedarf einer individuellen ärztlichen Untersuchung.

Leichtes Übergewicht scheint zumindest dann keinen schädlichen Einfluss zu haben, wenn es ausschließlich auf Hüften, Gesäß und Oberschenkeln verteilt ist. Aus medizinischer Sicht ist eine Körperform, die an eine Birne erinnert, unbedenklich. Ob das leichte Übergewicht bei einer Birnenform jedoch sogar positiven Einfluss auf unsere Gesundheit hat, wie zum Beispiel ein verlängertes Leben, ist umstritten. In der Regel gilt, wenn keine gesundheitlichen Folgen des Übergewichts wie Gelenkbeschwerden, hoher Blutdruck oder Diabetes festgestellt werden, ist ein leichtes Übergewicht nicht bedenklich. Ist das Fett am Körper jedoch vor allem in der Bauch- und Rückenregion angesiedelt, somit also eine eher apfelähnliche Körperform vorzufinden, gehen Experten von einem erhöhten Gesundheitsrisiko aus. Die Chance, dass hierbei die Organe (zum Beispiel Magen, Darm oder Leber) verfetten und somit eine Gefahr für Herz und Kreislauf darstellen, ist hoch.

Extremes Übergewicht (Adipositas) – Begleiterscheinungen und Folgeerkrankungen


Ab einem BMI-Wert von 30 beginnt die sogenannte Fettsucht (Adipositas).1 Mit ihr steigt die Gefahr um ein Vielfaches, an gesundheitlichen Folgen und daraus resultierenden Erkrankungen zu leiden. Diese können unter anderem das Herz-Kreislauf-System, die Gelenke oder den Stoffwechsel betreffen und reichen vom erhöhten Cholesterinspiegel bis hin zur Fettleber.

Bluthochdruck (Hypertonie) als eine der Folgen von Adipositas


Der Blutdruck – auch Gefäßdruck genannt – beschreibt den Druck des Blutes in den Gefäßen. Er besteht aus dem systolischen Blutdruck, wenn das Herz sich zusammenzieht, und dem diastolischen Blutdruck, wenn es sich wieder weitet. Ein normaler Blutdruck liegt in etwa bei einem Wert von 120/80 Millimeter-Quecksilbersäule, wobei die erste Ziffer den systolischen und die zweite den diastolischen Druck angibt. Ab einer Messung von 140/90 sprechen Mediziner von Bluthochdruck, in der medizinischen Fachsprache auch Hypertonie genannt.2

Aha!

Forscher fanden erst vor einigen Jahren heraus, dass ein erhöhter Insulinspiegel als eine Folge von Übergewicht auch in Zusammenhang mit Bluthochdruck (Hypertonie) steht. Die chronische Erhöhung von Insulin hemmt den Botenstoff ANP (Atriales Natriuretisches Peptid), der im Herz gebildet wird. Dieser Botenstoff reguliert wichtige Vorgänge im Körper, die blutdrucksenkend wirken und somit vor Herz-Kreislauf-Erkrankungen schützen. Bei Personen mit Adipositas ist diese Schutzwirkung gestört und die Konzentration des Botenstoffes im Blut ist zu niedrig: Das Insulin verstärkt die Produktion von Rezeptoren im Fettgewebe, die ANP abbauen. Das heißt, die blutdrucksenkende Wirkung des Botenstoffs kann sich nicht mehr entfalten.3

Viele äußere und innere Faktoren können eine Hypertonie begünstigen. Unter anderem ist Bluthochdruck eine der körperlichen Folgen von Übergewicht, der zusätzlich einige mögliche Beschwerden nach sich zieht. Dazu gehören zum Beispiel:

  • Erkrankungen der Herzkranzgefäße (koronare Herzkrankheit)
  • Herzmuskelschwäche
  • Beeinträchtigung der Nierenfunktion
  • Netzhautschäden der Augen (hypertensive Retinopathie)
  • Gefäßverkalkung (Arteriosklerose)

Die zunehmende Gefäßverkalkung erhöht zudem das Risiko, einen Herzinfarkt oder Schlaganfall zu erleiden. Die Lebenserwartung bei Menschen mit Hypertonie ist daher stark herabgesetzt – im schlimmsten Fall bis zu 40 Jahre.4 Die Betroffenen sind weniger leistungsstark, der Körper gerät bei der kleinsten Anstrengung an seine Grenzen, da er bereits im Ruhezustand mehr leisten muss.

Folgen von Übergewicht und Adipositas: Hormone und Typ-2-Diabetes


Im Zusammenhang mit den körperlichen Folgen von Übergewicht wird sehr häufig das Hormon Insulin genannt. Es wird in der Bauchspeicheldrüse produziert und regelt im Normalfall den Zuckerstoffwechsel im Körper. Das Fettgewebe – besonders im Bauch – wirkt sich jedoch zusammen mit Bewegungsmangel, Stress und zu wenig Schlaf negativ auf die Wirksamkeit von Insulin aus. Eine sogenannte Insulinresistenz ist die Folge. Diese gilt als Vorläufer des Diabetes-Typs-2. Bei einer Insulinresistenz entwickeln die Körperzellen eine Resistenz, also Unempfindlichkeit, gegenüber Insulin. Der Zucker im Blut kann in der Folge nicht mehr von dem Hormon gesenkt beziehungsweise von den Körperzellen aufgenommen werden. Bleibt eine Insulinresistenz bei Fettsucht (Adipositas) über lange Zeit unbehandelt, kann sich ein Typ-2-Diabetes als Folgeerkrankung manifestieren. Daraus resultiert, dass Betroffene dann auf Insulin von außen angewiesen sind. Dieses wird in der Regel durch Injektionen in das Unterhautfettgewebe verabreicht.

Schon gewusst?

Je mehr das Übergewicht zunimmt, desto höher ist auch die Wahrscheinlichkeit, dass eine Erkrankung mit Diabetes-Typ-2 entsteht. In extremen Fällen ist die Chance bis um das Zehnfache höher, als bei Menschen mit Normalgewicht.5

Hinzu kommt, dass das Fettgewebe nicht nur als Energiespeicher dient – es ähnelt vielmehr einem aktiven Organ, denn es produziert unter anderem das Hormon Leptin. Dieses Hormon hemmt im Normalfall den Appetit, indem es ein Sättigungssignal an das Gehirn sendet und so den Fettstoffwechsel regelt. Je größer die Fettzellen sind – also je höher das Übergewicht – desto mehr steigt auch die Hormonproduktion. Demnach ist der Leptinanteil im Blut bei Übergewichtigen viel höher.

Bei dauerhaft erhöhten Leptinwerten lässt allerdings die Signalwirkung des Hormons nach, das heißt, die Signale werden nicht mehr vom Gehirn wahrgenommen (Leptinresistenz). Dadurch entsteht bei einer Fettsucht der Eindruck, dass nicht genügend Energiedepots vorhanden sind – ein andauerndes Hungergefühl ist die Folge. Leptin hat aber noch eine andere negative Wirkung: Wissenschaftler fanden heraus, dass ein Übermaß an Leptin die Gehirntätigkeit verlangsamt. Menschen mit einem Leptinüberschuss sind geistig weniger leistungsstark und ermüden schneller.

Weitere Hormone, die in Zusammenhang mit den Folgen von Übergewicht stehen, sind die Geschlechtshormone Östrogen und Testosteron, die aufgrund des Übergewichts vermehrt produziert werden. Östrogen sorgt bei stark übergewichtigen Menschen – auch bei Männern – für ein erhöhtes Brustwachstum, wobei Fettgewebe abgelagert wird. Bei Frauen führt ein erhöhter Testosteronspiegel zu einer Vermännlichung der weiblichen Züge. Der Einfluss dieser Hormone ist auch oft von außen sichtbar. Übergewichtige Frauen leiden unter vermehrtem Haarwuchs, wenn der Testosteron-Wert zu hoch ist, übergewichtige Männer vor allem unter Haarverlust, wenn sie zu viel davon im Blut haben. Die Haarwurzeln reagieren auf ein Übermaß an Testosteron überempfindlich und verkümmern.

Gelenkerkrankungen als körperliche Folgen von Übergewicht


Als körperliche Folgen von Übergewicht werden die Gelenke sowie die Wirbelsäule über die Maße belastet. Besonders oft betroffen sind Knie, Hüft- und Fußgelenke – denn diese tragen einen Großteil des zusätzlichen Gewichts. Gelenkerkrankungen oder Bandscheibenvorfälle sind bei Menschen mit Adipositas daher häufig, aber auch Folgen wie der schnellere Verschleiß von anderen Gelenkknorpeln (Arthrose) an Hüfte oder Händen, sind nicht unüblich.

Eine schmerzhafte Gelenkentzündung (Arthritis) kann ebenfalls eine körperliche Folge von Übergewicht sein und grundsätzlich jedes Gelenk betreffen. Denn sobald zu viele Fettzellen als Energiedepots gespeichert werden, kann dies chronische Entzündungen verursachen. Die sogenannten Makrophagen – dabei handelt es sich um Fresszellen des Immunsystems, die Krankheitserreger und Zellabfälle entsorgen – werden durch Substanzen überfordert, die das übermäßige Fettgewebe absondert. Aus diesem Grund senden sie stetig Gefahrensignale aus, die dann Entzündungsreaktionen des Körpers herbeiführen. Diese entzündlichen Erkrankungen vermindern mitunter die Wirkung des Insulins. Die Folgen sind Diabetes, Arthrose, Arthritis oder Rheuma.

Auch Bandscheibenvorfälle sind bei Adipositas häufige Folgen, da die Wirbelsäule überlastet ist. Häufig reicht schon eine falsche Bewegung und der innere Kern der Bandscheibe verschiebt sich oder der Faserknorpelring reißt ein. Die Bandscheiben liegen zwischen den einzelnen Wirbelkörpern und fangen Erschütterungen ab. Drückt die verformte Bandscheibe auf die Rückenmarksnerven, können unangenehme Schmerzen entstehen.

Folgen von Übergewicht für Kinder


Adipositas und die entsprechenden Folgeerkrankungen betreffen nicht nur Erwachsene. Auch für Kinder und Jugendliche besteht ein erhöhtes Risiko verschiedener Krankheiten und Symptome durch Übergewicht:

  • erhöhte Blutfettwerte
  • gestörter Blutzuckerspiegel bis hin zum Diabetes
  • Gelenkprobleme und Haltungsfehler

Die vermehrte Hormonausschüttung bei vergrößerten Fettzellen, insbesondere der Geschlechtshormone Östrogen und Testosteron, führt als eine Folge von Übergewicht zu einer schnelleren Heranreifung des Körpers. Durchschnittlich kommen Mädchen mit Übergewicht oft schon mit zehn Jahren in die Pubertät und haben ihre erste Periode.6 Jungen kommen früher in den Stimmbruch. Für Kinder kann die frühe, durch Fettsucht ausgelöste Pubertät belastend sein, da die Reifung des Gehirns und der Psyche in der Folge nicht immer mit der körperlichen Heranreifung schritthalten kann. Darüber hinaus besteht bei übergewichtigen Kindern das Risiko, dass sie auch im Erwachsenenalter korpulent bleiben.

Zusätzlich sind fettleibige Kinder auch oftmals Vorurteilen und Spott in der Schule ausgesetzt. Es ist ihnen daher kaum zu verdenken, wenn sie sich emotional zurückziehen, ungern in die Schule gehen und eine Abneigung gegen den Sportunterricht entwickeln. Damit sich aus der psychischen Belastung keine Depression oder Essstörung entwickelt, sind die Eltern gefragt. Sie sollten mit viel Verständnis an das sensible Thema Übergewicht herangehen und ihre Kinder geduldig beim Abnehmen unterstützen. Auf diese Weise können langfristig gesehen körperliche und seelische Folgen von Übergewicht vermieden werden.

Krebs als Folge von Übergewicht und Adipositas?


Wer an Adipositas leidet, hat ein erhöhtes Risiko, von Folgeerkrankungen wie Krebs betroffen zu sein – zu diesem Ergebnis ist die medizinische Forschung in den letzten Jahren gelangt. Dabei gilt besonders das viszerale Fett als Risikofaktor. Hier handelt es sich um Fett im Bauchraum, das die inneren Organe und vor allem den Verdauungstrakt umschließt. Der Grund für das Risiko liegt vermutlich an einer Mischung aus einseitiger Ernährung, Bewegungsmangel und den Fettzellen selbst. Diese körperlichen Folgen von Übergewicht sind bedenklich, da einige Hormone – insbesondere Wachstumshormone – die Entwicklung von Tumoren in den Organen fördern können. Bei Adipositas-Patienten ist durch die erhöhte Hormonkonzentration, das Risiko einer Folgeerkrankung wie Krebs besonders hoch.

Übergewicht und Adipositas: Folgeerkrankung Schlafapnoe-Syndrom


Das Schlafapnoe-Syndrom bezeichnet Atemaussetzer in der Nacht. Diese sind in der Regel sehr kurz, führen aber dazu, dass der Körper Alarmsignale aussendet und unter Stress steht. Betroffene der Fettsucht wachen aus dem Tiefschlaf auf und gehen in einen leichten Schlaf über – oft ohne dies zu merken. Die Folgen: Tagesmüdigkeit und eine stark verringerte Leistungsfähigkeit. Wer unter den körperlichen Folgen von Übergewicht oder Adipositas leidet, ist von dem Syndrom besonders häufig betroffen. Aufgrund des Übergewichts lagert sich Fett in die oberen Atemwege ein und verengt diese, sodass es zu einem mangelnden Luftstrom kommt.

Behandelt wird die Schlafapnoe entweder durch eine gezielte Stärkung der Muskulatur des Mundes und des Halses — wofür sich beispielsweise das Spielen von Blasinstrumenten besonders eignet — oder durch den Einsatz von Atemgeräten in der Nacht. Ebenso finden einsetzbare Schienen Anwendung, die den Rachen in der Nacht mechanisch offenhalten. Darüber hinaus haben sich diverse operative Verfahren etabliert, bei denen die anatomischen Gegebenheiten, welche die Beschwerden auslösen, angepasst und weitgehend beseitigt werden können.

Psychische Folgen von Übergewicht und Adipositas


Übergewicht ist in unserer Gesellschaft noch immer verpönt. Viele übergewichtige Menschen unterliegen Vorurteilen wie Disziplinlosigkeit, Faulheit oder erfahren Ablehnung, da sie nicht dem vorherrschenden Schönheitsideal entsprechen. Eines vorweg: Keins der hier genannten Stereotype steht automatisch in Zusammenhang mit den Folgen von Übergewicht. Denn es gibt beispielsweise mit erblichen Faktoren und hormonellen Erkrankungen weitaus mehr Ursachen als nur eine falsche Ernährung oder mangelnde Bewegung.

Dennoch bauen sich klischeehafte Vorurteile nur langsam ab und bei den Betroffenen besteht häufig ein erheblicher psychischer Leidensdruck. Gerade übergewichtige Menschen mit einem geringen Selbstvertrauen sind daher empfänglich und besonders anfällig für psychische Krankheiten durch Übergewicht, wie zum Beispiel eine schwere Depression.

Unklar ist jedoch in manchen Fällen, inwiefern Übergewicht und Depression sich wechselseitig bedingen. Zum einen kann eine Depression vermehrten Appetit auslösen und damit zu Übergewicht bis hin zu Adipositas (Fettleibigkeit) und damit einhergehend zu Folgeerkrankungen führen. Auch verschiedene Antidepressiva stehen im Verdacht, Übergewicht auszulösen oder zu begünstigen. Zum anderen können die gesellschaftliche Ausgrenzung und der Spott, denen viele Übergewichtige ausgesetzt sind, ebenso eine Depression hervorrufen.

In beiden Fällen ist eine psychotherapeutische Behandlung neben der Gewichtsreduktion angeraten und wichtig. Ziel der Behandlung ist vor allem, auf eventuelle Rückfälle in eine depressive Episode, also die Phase der akuten Depression, vorbereitet zu sein und mit geeigneten Mitteln entgegenzuwirken. Isst der Patient aufgrund der Depression mehr, werden ihm in einer Therapie sinnvolle Verhaltensmaßnahmen für den Alltag vermittelt, wie er stattdessen mit Belastungen umgehen kann. So kann das Risiko für weiterführende Krankheiten durch Übergewicht vermindert werden.

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Quellen anzeigen
  • 1 Wechsler, Johannes: Adipositas. Ursachen und Therapie. Berlin: Blackwell Verlag GmbH 2003. S.65.
  • 2 Michalk, Dietrich u.a.: Differentialdiagnose Pädiatrie. München: Urban & Fischer Verlag 2005. S.44-46.
  • 3 Deutsches Institut für Ernährungsforschung (DIFE): Neu entdeckter Mechanismus erklärt, warum Übergewicht das Herz-Kreislauf-Erkrankungsrisiko erhöht. URL: http://www.dife.de/presse/pressemitteilungen/?id=1167 - Stand (19.11.2018)
  • 4 Klaus, Dieter: Prävention von Hypertonie und Arteriosklerose. In: Prävention in der Psychiatrie. Tölle, Rainer (Hg.). Berlin: Springer-Verlag. S.217.
  • 5 Standl, Eberhard: Diabetes. Schnell verstehen und richtig handeln. Stuttgart: Trias Verlag 2002. S.17.
  • 6 Stier, Bernhard u.a.: Jugendmedizin. Berlin: Springer-Verlag 2006. S.21.