Was ist die Kohlsuppendiät?


Viele Abnehmwillige haben es gerade in den Frühjahrs- und Sommermonaten eilig mit dem Gewichtsverlust, denn die Strandzeit in Bikini oder Badehose steht schon bald vor der Tür. Schnell werden jetzt Crash- oder Monodiäten wie die Ananasdiät, Kartoffeldiät oder die Kohlsuppendiät ausprobiert. Letztere gilt als besonders erfolgreich und gelangte bereits in den 1970er-Jahren in den USA zu Ruhm. Kurze Zeit später erreichte die Crashdiät auch Deutschland.

Im Gegensatz zur Kartoffel- oder Ananasdiät ist die Kohlsuppendiät streng genommen jedoch keine Monodiät. Denn während bei Monodiäten im Prinzip nur ein Lebensmittel erlaubt ist, zeigt sich die Kohlsuppendiät, zumindest im direkten Vergleich, noch recht abwechslungsreich.

Hauptnahrungsmittel ist, wie der Name der Kohlsuppendiät bereits erahnen lässt, der Weißkohl. Dieser wird gemeinsam mit anderen Lebensmitteln zu einer sättigenden Suppe verarbeitet, die der Anwender dann sieben Tage lang verzehrt. Das Ergebnis ist im Idealfall eine entschlackende Wirkung mit einem ausgesprochen schnellen Gewichtsverlust. Doch wie bei allen Crashdiäten gilt auch für die Kohlsuppendiät: Für eine langfristige Ernährung ist sie nicht geeignet.

Vorsicht

Bei Stoffwechsel- und Kreislauferkrankungen sollte die Kohlsuppendiät nur unter ärztlicher Aufsicht durchgeführt werden!

Zubereitung der Kohlsuppendiät


Das wichtigste bei der Kohlsuppendiät sind die Zutaten für die Kohlsuppe. Hierzu gehören neben einem Kopf Weißkohl kleiner oder mittlerer Größe auch

  • fünf oder sechs Zwiebeln,
  • eine bis eineinhalb Selleriestangen,
  • etwa ein Kilogramm Möhren und
  • sechs bis sieben Tomaten.

Die Zutaten für die Kohlsuppe werden klein geschnitten und zusammen mit dem Kohl in etwa 5 Liter Wasser aufgekocht. Für zwanzig Minuten köcheln lassen. Im Anschluss die Kohlsuppe ganz nach persönlichem Geschmack mit verschiedenen Kräutern und Gewürzen verfeinern, zum Beispiel mit Petersilie oder Kümmel. Der Kreativität sind keine Grenzen gesetzt. Eine genaue Kohl-Mengenanagabe muss nicht zwingend befolgt werden. Hauptsache, es ist ausreichend Kohl in der Suppe. Dieser hat nämlich nur eine geringe Energiedichte, sättigt dafür aber sehr gut. Das ist einer der Vorteile der Kohlsuppendiät: Hunger tritt in der Regel nicht ein, denn von der Suppe darf so viel gegessen werden, wie man möchte.

Tipp

Die Kohlsuppe in kleinere Portionen aufteilen und unterschiedlich würzen. Das hilft gegen den Einheitsgeschmack, der sich ansonsten nach den ersten Tagen Kohlsuppendiät einstellen kann.

Sieben Tage Kohlsuppendiät


Die Kohlsuppendiät wird nicht länger als eine Woche durchgeführt. Was neben der Kohlsuppendiät außerdem gegessen werden darf, verrät ein Blick auf den Wochenplan, der zu dieser Diät dazugehört.

  • Tag 1: Neben der Kohlsuppe sind einige Obstsorten erlaubt. Beschränkungen gibt es kaum, lediglich Bananen und Honigmelonen gehören aufgrund ihres hohen Kaloriengehalts nicht zu den empfohlenen Sorten.
  • Tag 2: Heute ist Gemüsetag. Genauer gesagt, Rohkosttag. Wieder darf alles verzehrt werden, was das Herz begehrt. Ausgenommen: Erbsen und Mais. Letzterer ist reich an Kalorien im rohen Zustand und Erbsen sind ungekocht oft nur schwer verdaulich.
  • Tag 3: Halbzeit. Heute stehen neben der obligatorischen Kohlsuppe Rohkost aus Obst und Gemüse auf dem Speiseplan – mit den Ausnahmen, die Sie schon von Tag zwei und drei kennen.
  • Tag 4: Ab dem vierten Tag darf die Kalorienzufuhr langsam wieder gesteigert werden. Deswegen sind heute bis zu drei Bananen, etwas Magerquark und fettarmer Joghurt erlaubt. Satt gegessen wird sich natürlich an der vorbereiteten Suppe.
  • Tag 5: Fleisch und Fisch standen nun schon lange nicht mehr auf dem Tisch. An fünften Tag dürfen 200 Gramm mageres Geflügel oder magerer Fisch gegessen werden – die möglichst fettarm zubereitet werden sollten. Als Beilage für Fisch oder Fleisch sind Tomaten geeignet.
  • Tag 6: Auch am sechsten Tag darf noch einmal – neben der Kohlsuppe – Fleisch, zum Beispiel ein mageres Steak, gegessen werden sowie Salat und Gemüse.
  • Tag 7: Fast geschafft! Heute ist der letzte Tag der Kohlsuppendiät. Reis, Gemüse und Obstsaft schaffen noch einmal etwas Abwechslung auf dem Speiseplan, bevor die Kohlsuppendiät ihren Abschluss findet.

Auch wenn der erfolgreiche Gewichtsverlust möglicherweise dazu anspornt: Länger als die hier aufgeführten sieben Tage sollte die Kohlsuppendiät nicht fortgeführt werden. Das kann nicht nur für die Geschmacksnerven sehr fade sein, sondern ruft auf Dauer auch die Gefahr der Mangelernährung auf den Plan. Crashdiäten, wie die Kohlsuppendiät, die Kartoffel- oder Ananasdiät, dienen lediglich einem schnellen Gewichtsverlust über einen kurzen Zeitraum und sind nicht für eine längere Diätphase ausgelegt.

Warum die Kohlsuppendiät funktioniert und dennoch bedenklich ist


Es steht außer Frage, dass sich die Kohlsuppendiät positiv auf der Waage niederschlägt, denn mit ihr können die Pfunde in nur wenigen Tagen purzeln. Kritiker bemerken jedoch, dass es sich hierbei hauptsächlich um Wasserverlust handelt und Muskeln abgebaut werden können. Grund für Letzteres sind vor allem fehlende Eiweiße (Proteine), die bei der Kohlsuppendiät nur ungenügend aufgenommen werden. Wo andere Diäten vor allem an Kohlenhydraten sparen, fehlen laut Ernährungswissenschaftlern der Deutschen Gesellschaft für Ernährung (DGE) hier vor allem die lebenswichtigen Eiweiße. Steht dem Körper nicht genug Eiweiß zur Verfügung, baut er Muskelmasse ab, die Fettreserven jedoch bleiben unangetastet.

Weitere Kritikpunkte an der Kohlsuppendiät:

  • Es steht zwar außer Frage, dass Kohl trotz einer geringen Energiedichte sehr sättigend wirkt, welchen Einfluss er aber genau auf die fettreduzierende Gewichtsabnahme nimmt, ist derzeit noch unklar.
  • Sport als wichtiger Faktor beim Abnehmen wird bei der Kohlsuppendiät vollkommen außer Acht gelassen.
  • Die Verdauung kann durch das Übermaß an Kohl durcheinandergebracht werden.

Wie bei allen Crashdiäten besteht auch für die Kohlsuppendiät der berechtigte Vorwurf, dass sie nicht zu einer langfristigen und gesunden Ernährungsumstellung führt. Wer also dazu neigt, sich nach der Diät weiterhin falsch zu ernähren, wird schnell wieder einige Pfunde zunehmen. Zudem verstärkt die einseitige Diät häufig den Heißhunger auf Süßes oder überhaupt auf abwechslungsreiche Lebensmittel. Die Kohlsuppendiät steigert daher vor allem die Gefahr für den berüchtigten Jo-Jo-Effekt.

Nun steht natürlich das Argument im Raum, dass Crashdiäten ohnehin keine dauerhafte Ernährungsumstellung zum Ziel haben. Das macht sie gerade für übergewichtige Menschen ungeeignet. Lediglich Menschen, die ein bis zwei Zentimeter Bauchumfang verlieren wollen, profitieren von ihr.

Fazit

Der Gewichtsverlust auf der Waage findet bei der Kohlsuppendiät zwar statt, ist aber trügerisch – denn zum großen Teil ist er durch einen Wasserverlust bedingt. Die verlorenen Kilos sind daher meist recht schnell wieder auf der Waage.

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