Fakt ist

Beinahe jede Diät ist nur auf einen sehr kurzen Zeitraum ausgelegt. Nur so kann eine übermäßig schnelle Gewichtsreduktion ohne zusätzlichen Sport überhaupt funktionieren. Diäten unterscheiden sich damit deutlich von einer Ernährungsumstellung, die auf Dauer setzt. Das bedeutet auch, dass am Ende beinahe jeder Diät der gefürchtete Jo-Jo-Effekt eintritt.

Diäten versus Ernährungsumstellung


Übergewicht ist häufig durch eine falsche Ernährung begründet. Diäten setzen genau hier an und stellen die Ernährung auf den Kopf. Je nach Diät sind dann bestimmte Lebensmittel verboten (wie bei der Low-Carb Diät und Atkins-Diät) dürfen nur in bestimmter Kombination gegessen werden (Trennkost-Diät) oder stehen weit oben auf dem Speiseplan. So beispielsweise bei der Kartoffeldiät, bei der über einen längeren Zeitraum nur Kartoffelprodukte gegessen werden dürfen.

Einen derartigen Eingriff in die Ernährung hält niemand lange durch. Diäten sind demnach nicht als dauerhaftes Ernährungskonzept zu betrachten, sondern als Methode, um kurzfristig etwas Gewicht zu verlieren.

Ganz anders die Ernährungsumstellung: Bei ihr wird die bisherige Ernährung kritisch überprüft und der gewohnte Speiseplan Schritt für Schritt um gesündere Lebensmittel erweitert. Eine Ernährungsumstellung ist dabei grundsätzlich auf Dauer ausgerichtet. Das bedeutet, dass alle Nährstoffe in ausreichender Menge abgedeckt sind und auch auf lange Sicht keine Gefahr von Mangelerscheinungen oder Übergewicht besteht. In manchen Fällen kann die Ernährungsumstellung so weit gehen, dass sie Teil der Lebensphilosophie wird. Das ist zum Beispiel bei einer Umstellung hin zum Vegetarismus oder Veganismus der Fall. Auch Paleo, unter dem Namen Steinzeitdiät bekannt, ist im eigentlichen Sinne keine Diät, sondern eine auf Langfristigkeit ausgelegte Ernährungsform.

Aus ernährungsphysiologischer Sicht sind Ernährungsumstellungen grundsätzlich als gesünder zu bewerten als Diäten. Auch mit ihnen lässt sich durchaus Gewicht verlieren, wenn auch oft deutlich langsamer als im Falle einer Diät. Trotzdem ist ein gesundes Abnehmen der schnellen Diät vorzuziehen, schließlich bleiben die Ergebnisse hier länger erhalten.

Für wen sind Diäten geeignet?


Wer nur schnell ein paar Kilo verlieren möchte, zum Beispiel um eine bessere Figur im Bikini zu machen, kann sein Glück mit einer Diät versuchen. Auch nach einer Schwangerschaft – vorausgesetzt, es wird nicht gestillt – oder nach den Weihnachtsfeiertagen sind Diäten geeignet, um ein paar überschüssige Pfunde loszuwerden. Allerdings sollte sich jeder bewusstmachen, dass der Körper dabei hauptsächlich Wasser verliert und kein Fett.

Leidet jemand unter deutlichem Übergewicht, sind Diäten keine Lösung: Für das Idealgewicht müsste die Diät vergleichsweise lange andauern, entsprechend hoch ist dann die Gefahr einer Mangelernährung. Zudem steckt hinter starkem Übergewicht meist ein grundlegendes Problem wie eine falsche Ernährungsweise. Nach der Diät würde der Betroffene wieder in sein altes Muster fallen und die verlorenen Kilos wären schnell wieder da. Über einen kurzen Zeitraum kommt der Körper in der Regel mit dem Nährstoffmangel während einer Diät zurecht. Er zehrt von Reserven und kann so alle Körperfunktionen zuverlässig aufrechterhalten.

Dennoch:

Jede Diät ist Stress für den Körper. Je nach Diät sollte diese demnach maximal fünf Tage bis sechs Wochen dauern.

Diäten fördern den Jo-Jo-Effekt


Aufgrund der veränderten Nährstoffzufuhr während einer Diät gerät der Körper in eine Art Stress-Zustand. Fehlende Nährstoffe müssen kompensiert werden. Bei manchen Diäten werden damit im Körper quasi Signale einer Hungersnot ausgesendet. Der Organismus läuft auf Sparflamme. Und genau das kann zum gefürchteten Jo-Jo-Effekt führen. Der gestresste Körper versucht in dem Fall, für Reserven anzulegen – um möglichst lange durchzuhalten. Es kann bis zu acht Wochen dauern, bis der Energieverbrauch sich wieder normalisiert hat.

Ein Jo-Jo-Effekt kann aber auch Hinweis darauf sein, dass die bislang gewohnte Ernährung zu kalorienreich und damit nicht optimal war. In Fällen wie diesen kann man eine Diät auch dazu nutzen, eine dauerhafte Ernährungsumstellung vorzubereiten.

Diät versus Fasten


Von Diäten oder der Ernährungsumstellung unterschieden wird das Fasten. Wie die Diät ist auch das Fasten zeitlich begrenzt, soll aber im Gegenteil der Gesundheit allgemein dienen anstatt primär allein dem Gewichtsverlust. Beim Fasten wird dem Körper vorübergehend nur wenig Nahrung, dafür aber viel Flüssigkeit in der Regel in Form von Wasser, Tee oder Brühe zugeführt.

Ziel des Fastens

ist es, den Körper zu entschlacken und zu entgiften und auf diesem Wege zu einer verbesserten Fitness zu gelangen. Auch religiöse Gründe können ursächlich für den Fastenwunsch sein.

Genau wie eine Diät eignet sich auch das Fasten als Einstieg in eine Ernährungsumstellung. Es ist jedoch ebenfalls wie eine Diät zunächst Stress für den Körper. Kranke Menschen und Schwangere sollten weder eine Diät machen noch fasten, eine Ernährungsumstellung hingegen ist in der Regel unbedenklich.

Die richtige Diät für sich finden


Ist die Entscheidung gefallen, eine kurzfristige und schnelle Gewichtsreduktion mithilfe einer Diät zu erreichen, gilt es, die richtige Diät für sich auszuwählen. Wichtig dabei ist, dass diese nicht mit Frust verbunden ist. Wer keine Kartoffeln mag, sollte sich nicht für die Kartoffeldiät entscheiden, wer keine Rohkost verträgt, nicht für die Rohkostdiät und wer keine Shakes mag, sollte nicht die Formula-Diät zum Abnehmen wählen.

Eine Diät kann nur durchgehalten werden und erfolgreich sein, wenn sie dem persönlichen Geschmack entspricht. Im Idealfall kommt es dann anschließend auch nicht zu dem gefürchteten Jo-Jo-Effekt und es fällt einem leichter das abgenommene Gewicht zu halten.

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