Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Atembeschwerden bei Übergewicht
Folgeerkrankungen des Herz-Kreislauf-Systems kommen bei starkem Übergewicht häufig vor und können mit Symptomen wie Atemnot oder Kurzatmigkeit einhergehen. So lagern sich beispielsweise Fettzellen im Gewebe des Herzens ab und sorgen damit für eine geringere Leistungsfähigkeit. Der Sauerstoffbedarf des Körpers hingegen bleibt unverändert. Dies führt zu Bluthochdruck, aber auch zu einer Dauer- und Überbelastung des Herzens, die Atemprobleme wie Kurzatmigkeit verursachen kann.
Der Körper arbeitet den ganzen Tag auf Hochtouren, um alle Funktionen zuverlässig am Laufen zu halten. Kommt es aufgrund des Bluthochdrucks und des Übergewichts zur Verkalkung der Gefäße, also zur Arteriosklerose, können Atemnot und Kurzatmigkeit auch hier Symptome sein. Fehlende Luft und Atemprobleme im Alltag sind in diesem Falle ein deutliches Warnsignal und ihre Ursache bedarf unbedingt einer Behandlung. Unbehandelt erhöhen Bluthochdruck, Arteriosklerose, Herzverfettung und andere Herz-Kreislauf-Erkrankungen das Herzinfarkt- und Schlaganfall-Risiko erheblich.
Atembeschwerden und Kurzatmigkeit bei Übergewicht sind also immer als Warnsignal des Körpers zu werten.
Asthma bei Übergewicht
Bei Asthma bronchiale, im Volksmund als Asthma bekannt, kommt es anfallartig zu einer starken Verkrampfung der Bronchien. Schon das griechische Wort Asthma beschreibt das charakteristischste Symptom dieser Krankheit: Atemnot.
Asthma ist eine chronische, entzündliche Erkrankung der Atemwege, die Menschen jeden Alters und jeder Gewichtsklasse treffen kann.
Obwohl auch normalgewichtige Menschen an Asthma bronchiale erkranken, konnte inzwischen ein vermehrtes Aufkommen dieser Krankheit bei Übergewicht festgestellt werden. Das kann zum einen daran liegen, dass die vergrößerten und vermehrten Fettzellen bei Adipositas Hormone absondern, die Entzündungen begünstigen. Zum anderen spielt die Einengung der Organe im Körper eines stark übergewichtigen Menschen eine Rolle.
Dabei muss nicht unbedingt Asthma bronchiale Ursache der asthmaähnlichen Symptome wie Atemnot oder Kurzatmigkeit sein. Durch das bei Übergewicht vermehrte Fett im Brustbereich sowie das Bauchfett, werden die Atemorgane Lunge und Bronchien räumlich eingeengt. Die Folge: Sie können sich nicht mehr ausreichend entfalten und ihre Funktion ist somit eingeschränkt. Jeder Atemzug fällt mit steigendem Gewicht zunehmend schwerer und es kommt zu Atemproblemen und Kurzatmigkeit. Das zeigt sich nicht nur bei Anstrengung wie zum Beispiel dem Treppensteigen, sondern auch im Ruhezustand. Besonders in Rückenlage drücken die Gewichtsmassen stark auf die Lunge. Die Atemprobleme nehmen zu.
Nicht nur aus mechanischen Gründen, auch aus organischer Sicht reicht der Sauerstoff, der in den Körper gelangt, nicht mehr aus. Da Fettzellen einen höheren Sauerstoffbedarf als Gewebezellen haben, steigt der Sauerstoffbedarf adipöser Menschen an – bei gleichzeitigem Leistungsabfall der Atmungsorgane. Atembeschwerden wie Kurzatmigkeit bei Übergewicht sind daher nicht selten. Nur eine Gewichtsreduktion kann helfen. Und die Atemnot ist nicht nur körperlich und psychisch anstrengend, sie kann im schlimmsten Fall sogar lebensbedrohlich werden. Bei einem tatsächlichen Asthmaanfall kommt die Atemnot durch Übergewicht noch erschwerend hinzu. Nicht immer können dann notfallmedizinische Sofortmaßnahmen greifen.
Nächtliche Atemnot: Schlafapnoe bei Übergewicht
Auch nachts droht Übergewichtigen die Gefahr durch Atemnot: in Form einer sogenannten Schlafapnoe. Gefährliche Atemaussetzer im Schlaf sind charakteristisch für die Schlafapnoe. Der Betroffene merkt von den Atemproblemen zunächst nicht direkt etwas. Da aber der Körper bei jedem Atemaussetzer Alarmsignale aussendet, wird die Tiefschlafphase regelmäßig unterbrochen. Der Betroffene wacht zwar nicht bewusst auf, wird aber quasi gewaltsam in eine leichtere Schlafphase gedrängt. Die Folge: Am nächsten Morgen fehlt die Energie, der Patient fühlt sich müde, abgeschlagen und nicht erholt. Ähnlich geht es auch seinem nächtlichen Umfeld, denn Schlafapnoe ist häufig auch durch lautes und kräftiges Schnarchen gekennzeichnet. Folglich sind es oft die Partner, die auf die nächtlichen Atemaussetzer hinweisen. Ein Hinweis, der angenommen und dringend weiterverfolgt werden sollte.
Ursächlich für eine Schlafapnoe und nächtliche Atemnot bei Übergewicht sind oft die durch die starken Fettmassen mechanisch verengten Atemwege. Zudem können sich auch Fettzellen in den Atemwegen eingelagert haben und Atembeschwerden auslösen. Was auch immer der Grund ist, eine Schlafapnoe sollte dringend diagnostiziert und behandelt werden. Die Diagnose geschieht beispielsweise in einem Schlaflabor oder Zuhause mithilfe eines speziellen Überwachungsgeräts. Ist eine Schlafapnoe festgestellt, kann eine Atemmaske, die im Schlaf getragen wird, den Atemproblemen Abhilfe schaffen. Eine Atemmaske pumpt dabei nicht einfach nur Sauerstoff in den Patienten. Tatsächlich arbeitet sie mit der ganz normalen Raumluft, sorgt aber mittels eines leichten Unterdrucks dafür, dass die inneren Atemwege nicht mehr zusammenfallen. Letzteres geschieht bei Übergewicht häufig aufgrund des Gewichts und der erschlafften Muskeln. Langfristige Besserung der Atembeschwerden bringt jedoch nur die Reduktion des Gewichts, sofern Übergewicht für die nächtliche Atemnot und Kurzatmigkeit ursächlich ist. Schlafapnoe sollte keinesfalls auf die leichte Schulter genommen werden. Unbehandelt steigert die Erkrankung das Risiko für Herzinfarkt, Schlaganfall und Bluthochdruck.
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